In regulierten Branchen und in Produktumgebungen, in denen viel auf dem Spiel steht, muss dein Softwareentwicklungsteam funktionieren – präzise, abgestimmt und widerstandsfähig.
Aber wenn dein Team über verschiedene Zeitzonen, Kulturen und Homeoffices verteilt ist, wird die Präzision noch fragiler.
In dieser TEQ Shift-Podcast-Episode erklärt Philipp Ringgenberg, Group CEO bei CREATEQ, was digitale Führungskräfte bei der Führung hybrider und dezentraler Teams oft übersehen und was du richtig machen musst, um die Leistung (at scale) aufrechtzuerhalten.
Hier ist, was wirklich funktioniert – und was die meisten Führungskräfte immer noch falsch machen.
1. Schluss mit der Annahme der Gleichschaltung
In Offices, die alle Mitarbeiter an einem Ort haben, erfolgt die Abstimmung oft beiläufig – beim Mittagessen, bei Gesprächen auf dem Flur, durch die Umgebungsbedingungen. Diesen Luxus können sich Remote-Teams nicht leisten.
Ohne absichtliche Anpassung vermehren sich die Annahmen. Und Annahmen lassen die Leistung schleichend entgleisen.
Philipp drückt es einfach aus:
"Ohne klare Kommunikation fühlen sich die Teams isoliert und die Leistung leidet.
Anstatt sich auf tägliche Besprechungen oder gelegentliche Synchronisationen zu verlassen, befürwortet CREATEQ einen strukturierten Rhythmus von Check-Ins, Zielrückstellungen und sichtbaren Fortschrittsüberprüfungen, die nicht nur für die Koordination, sondern auch für Klarheit und Schwung sorgen.
Ausrichtung ist kein Meeting. Es ist ein System. Wenn es fehlt, fühlt sich die Zusammenarbeit chaotisch an und die strategische Umsetzung gerät ins Stocken.
Wie man sie aufbaut:
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Lege gemeinsame Ziele fest, die sich aus deinen strategischen Zielen ableiten.
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Definiere Ergebnisse – nicht nur Aufgaben.
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Mache Ziele und Blocker in Echtzeit-Tools sichtbar.
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Nutze Teamrituale, um die Prioritäten zu stärken (wöchentliche Kickoffs, Meilensteinbesprechungen).
Die Ausrichtung muss nicht komplex sein. Sie muss nur konstant sein.
2. Autonomie skaliert. Mikromanagement nicht.
Verteilte Teams können nicht durch Anwesenheit gesteuert werden. Sie leben von Vertrauen, nicht von Zeiterfassung. Und doch verfallen viele Führungskräfte ins Mikromanagement, wenn die Sichtbarkeit abnimmt.
Der bessere Weg? Gib deinem Team klare Ziele vor und lasse es das Wie gestalten.
Das erfordert Vertrauen – aber noch mehr als das: Es erfordert operative Klarheit. Die Teams müssen wissen, was erwartet wird, warum es wichtig ist und wie der Fortschritt gemessen wird.
Philipps Ratschlag:
«Fortschritt schafft Vertrauen, aber es ist der Zweck, der die Menschen in Bewegung hält.»
Dieser Wechsel – vom Management nach Aktivitäten zum Führen nach Ergebnissen – ist der Punkt, an dem die Leistung steigt.
Was du stattdessen tun solltest:
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Erarbeite gemeinsam mit deinem Team ergebnisorientierte Ziele.
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Stelle klar, warum jedes Ziel wichtig ist.
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Gib Leitplanken vor, keine Schritt-für-Schritt-Pläne.
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Befähigen die Mitarbeiter, ihre Arbeitsabläufe selbst zu bestimmen.
Autonomie ist nicht gleichbedeutend mit einem Mangel an Kontrolle. Sie ist eine Übertragung von Vertrauen – und die Grundlage für nachhaltige Leistung.
3. Struktur ist keine Bürokratie – es ist Rhythmus
Remote-Teams brauchen mehr als Videoanrufe – sie brauchen einen Rhythmus, auf den sie sich verlassen können. Nicht nur, um Aufgaben zu koordinieren, sondern um sich verbunden, unterstützt und verantwortlich zu fühlen.
Bei CREATEQ ist der Rhythmus ein fester Bestandteil der Teamkultur. Wir haben wöchentliche oder zweiwöchentliche Besprechungen, um Blockaden frühzeitig zu erkennen, und jedes Teammitglied ist mit unseren gemeinsamen Zielen vertraut. Ausserdem sorgen wir dafür, dass Meilensteine gefeiert werden. Das lässt die Mitarbeiter wissen, dass sie geschätzt werden und ihre Bemühungen nicht unbemerkt bleiben. Rituale sind keine Floskeln - sie sind Werkzeuge zur strukturellen Ausrichtung.
Tipps für Meetings:
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Beginne mit dem Kontext: Was hat sich seit letzter Woche geändert?
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Konzentriere dich auf Fortschritte und Hindernisse, nicht auf Berichte.
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Halte die Sitzungen kurz, präzise und zielgerichtet.
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Schliesse mit den nächsten Schritten und der Übernahme von Verantwortung.
4. Mach den Erfolg sichtbar – dann feier ihn
Anerkennung kann in hybriden Umgebungen nicht beiläufig erfolgen. Wenn alles ferngesteuert ist, wird standardmäßig nichts gesehen. Das Feiern von kleinen Erfolgen stärkt den Fortschritt. Dadurch erhalten verteilte Teams die emotionalen Feedbackschleifen, die für Teams an einem Standort selbstverständlich sind.
Philipp teilte:
"Lass sie feiern. Feier gemeinsam mit ihnen - und du wirst sehen, dass dies langfristig der Leistung zugute kommt."
Menschliche Verbundenheit fördert eine nachhaltige Leistung. Das gilt umso mehr, wenn sie aus der Ferne besteht.
5. Fortbildung ist der Loyalitäts-multiplikator
Neueinstellungen sind teuer. Die Bindung von Mitarbeitern ist schwierig. Burnout ist real.
Einer der am meisten übersehenen Hebel in Remote-Teams ist die Weiterbildung - nicht als Vorteil, sondern als strategische Investition in Fähigkeiten und Loyalität.
CREATEQ verankert diesen Gedanken tief in seinem Teammodell:
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Identifiziere die Karriereziele jedes Teammitglieds
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Verbinde die Arbeit mit Lernpfaden
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Anpassungsfähigkeit – und nicht nur technische Fähigkeiten – zur Priorität machen
Dieser zweigleisige Ansatz ermöglicht es Managern, die Projektbereitschaft zu erhöhen und gleichzeitig die langfristige berufliche Entwicklung zu fördern.
Die Fortbildung bereitet die Mitarbeiter nicht nur auf die nächsten Aufgaben vor, sondern zeigt ihnen auch, dass sie dazugehören.
Zu vermeidende Fehler:
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Upskilling als Einheitsmassnahme behandeln
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Vernachlässigung von Soft Skills wie Kommunikation und Anpassungsfähigkeit
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Warten, bis es zu spät ist (d. h. vor Kündigungen oder Rollenwechseln)
Wenn die Fortbildung an die Ziele des Teams und die Wünsche des Einzelnen geknüpft ist, verbessert sich die Mitarbeiterbindung und die internen Fähigkeiten steigen.
Letzter Gedanke: Führen mit Struktur, Mensch zuerst
Leistungsstarke Hybridteams sind kein Zufall. Sie sind das Ergebnis einer bewussten Gestaltung: von Zielen, Rhythmen, Kommunikation und Kultur.
Ihre Teams brauchen keine ständige Anwesenheit – sie brauchen klare Erwartungen, regelmäßige Rückmeldungen, Raum für Lösungen und eine Führung, die sie nicht nur als Zulieferer betrachtet.
Remote-Performance ist nicht nur möglich, sondern kann herkömmliche Modelle übertreffen. Aber nur, wenn sie auf einem Fundament aus Vertrauen, Rhythmus und gemeinsamen Zielen aufgebaut ist.
Möchtest du mehr Einblicke, wie diese?
Dann höre dir die vollständige TEQ Shift-Podcast-Episode mit Philipp Ringgenberg an.
